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Straßenverkehr in Deutschland und Spanien: Wichtige Unterschiede auf einen Blick

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Wer in Spanien Urlaub macht, denkt sicherlich in erster Linie an die sonnigen Tage, die man am Strand verbringt. Daneben gibt es jedoch noch viele weitere Möglichkeiten, um seine Freizeit zu gestalten. Genauso gut bietet Spanien zahlreiche Möglichkeiten, um mit dem Auto unterwegs zu sein. Umso wichtiger ist es, sich vor der Reise noch einmal mit den geläufigsten Verkehrsregeln vertraut zu machen. Diese unterscheiden sich zwar nicht erheblich von denen in Deutschland, doch ist es stets empfehlenswert, sie zu kennen.

 

Welche allgemeinen Unterschiede gibt es im Straßenverkehr zwischen Deutschland und Spanien?

Die Unterschiede in Bezug auf die Verkehrsregeln mögen zwischen Deutschland und Spanien nicht allzu groß sein, doch werden sie in Spanien mit einer sehr viel größeren Strenge durchgesetzt. Das bedeutet im Klartext, dass Spanien bei den Bußgeldern höher ansetzt und möglicherweise sogar bei einem Verstoß das Auto beschlagnahmen darf.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der in Spanien stets erforderliche Kindersitz, wenn Kinder im Auto mitfahren. Zwar gibt es auch in Deutschland gewisse Vorgaben hierfür, doch in Spanien werden die Regeln diesbezüglich mit sehr viel mehr Aufmerksamkeit behandelt. Ist der mitgeführte Kindersitz nicht gesetzeskonform, kann die Guardia Civil (die Verkehrspolizei in Spanien) das Auto beschlagnahmen.

Tipp: Wer in Spanien mit seinen Kindern im Auto unterwegs ist, sollte sich daher unbedingt zuvor die geltenden Regelungen ansehen, um eventuelle Probleme zu vermeiden.

 

Wie unterscheiden sich die Tempolimits in Deutschland und Spanien?

Die Regelungen des Tempolimits sind in Spanien ähnlich wie in Deutschland. Hier folgt daher eine kleine Übersicht zu den Tempolimits in Spanien:

Innerorts: 50 km/h, sofern es keine individuelle Regelung mittels Beschilderung gibt
Außerorts: 90 km/h oder 100 km/h, was von der Breite eines vorhandenen Seitenstreifens abhängig ist
Schnellstraßen: 100 km/h
Autobahnen: 120 km/h regulär, auf manchen Autobahnen ist das Tempolimit auf 130 km/h erhöht worden

Die erwähnten Seitenstreifen sollten außerorts eine Mindestbreite von 1,5 Metern besitzen. Solange dies gewährleistet ist, liegt die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei 90 km/h. Ist der Seitenstreifen dagegen breiter als 1,5 Meter, erhöht sich das Tempolimit auf 100 km/h.

Auf Autobahnen empfiehlt es sich für Fahrer stets, die Beschilderungen zu beachten. 2021 wurde die Höchstgeschwindigkeit auf manchen spanischen Autobahnen nämlich erhöht und beträgt seitdem 130 km/h. Wer hier jedoch unsicher ist, ob dies bei der augenblicklich genutzten Autobahn der Fall ist, sollte sichergehen und bei 120 km/h bleiben.

Übrigens: Radarfallen sind in Spanien sehr viel weiter verbreitet als in Deutschland. Gleichzeitig sind sogenannte Radarwarner verboten. Zudem muss die Guardia Civil ein Fahrzeug nicht anhalten, um eine Geldbuße zu verhängen. Hierzu genügt es, lediglich das Kennzeichen zu notieren.

 

Welche besonderen Verkehrsregeln gelten in Spanien, die es in Deutschland nicht gibt?

Insbesondere was das Parken angeht, verzeichnet Spanien ein paar Unterschiede im Vergleich zu Deutschland. So werden Parkplätze mittels farbiger Linien gekennzeichnet:

Gelbe Linie: Parkverbot
Gelbe unterbrochene Linie: halten und einsteigen erlaubt
Weiße Linie: kostenfreier Parkplatz
Blaue Linie: Beschilderung beachten
Grüne Linie: Parkmöglichkeit ist für Anwohner vorgesehen, Beschilderung liefert weiteren Aufschluss

Bei einem Verstoß gegen die aufgeführten Parkregeln ist die Verhängung eines Bußgeldes möglich. Zudem wird in Spanien ausschließlich auf der rechten Seite geparkt, außer man befindet sich innerhalb einer Einbahnstraße.

Ein weiterer wichtiger Unterschied kommt bei Ampeln zum Zug. Schaltet eine Ampel von grünem auf ein gelbes Licht, blinkt dieses für eine gewisse Zeit auf, bevor es schließlich in einen durchgehend leuchtenden Status übergeht und erst dann auf Rot umschaltet. Autofahrer werden dazu angehalten, bei einem durchgehend leuchtenden Gelb bereits stehen zu bleiben, um die Entstehung von Gefahrensituationen zu vermeiden. Begeht der Fahrer einen Rotlichtverstoß, muss er mit einer Strafe ab 200 Euro rechnen.

 

Wie hoch sind die Bußgelder für Verkehrsverstöße in Spanien im Vergleich zu Deutschland?

Die Verfolgung von Verkehrsvergehen wird in Spanien mit sehr viel größerer Aufmerksamkeit behandelt als in Deutschland. Dementsprechend verhängt das Land auch höhere Strafen in Bezug auf ein mögliches Bußgeld.

Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h ist beispielsweise mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro zu rechnen. Wer mehr als 50 km/h zu viel auf dem Tacho hatte, zahlt eine Strafe ab 600 Euro. Autofahrer sollten bedenken, dass sie das Bußgeld außerdem direkt vor Ort begleichen müssen. Eine Verfolgung ins Ausland ist problemlos möglich, dank eines Abkommens, welches von der EU beschlossen wurde und welches ab einer Höhe von 70 Euro durchgesetzt werden kann.

Zuletzt ist auch noch die Promillegrenze zu nennen, die in Spanien nur geringfügig von der in Deutschland abweicht. Bei einer Kontrolle darf die Polizei jederzeit einen Alkohol- und Drogentest durchführen. Die Grenze liegt bei 0,5 Promille im Blut, sowie 0,25 Promille beim Atemtest.

Die Besonderheit: Fahranfänger, die ihren Führerschein weniger als zwei Jahre besitzen, dürfen bis zu 0,3 Promille im Blut oder 0,15 Promille beim Atemtest aufweisen. Bei einem Verstoß muss der Fahrer neben einem sehr hohen Bußgeld zusätzlich mit der Verhängung einer Freiheitsstrafe rechnen.

 

Foto: pixabay.com

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